Wie viele Vereine, Verbände und Jugendgruppen, hatte auch das Kirchliche Jugendbüro (KJB) Freyung in den letzten beiden Corona-Jahren mit Herausforderungen zu kämpfen: Veranstaltungen mussten abgesagt werden, der persönliche Kontakt zu Jugendlichen konnte nur sporadisch stattfinden und auch Tage der Orientierung (TdO) mit Schulklassen fielen der Pandemie zum Opfer.
Diese Entwicklungen sowie der Stellenwechsel im KJB (Martin Wagner trat die Nachfolge von Iris Biller als Jugendreferent an) waren Anlass genug, im Rahmen einer eintägigen Klausur die Weichen für die Zukunft zu stellen. Im Witikohof ging es unter der Moderation von Gemeindeberater Martin Eibelsgruber zunächst um die Personen des Jugendbüros: Mittels intensiver Analyse wurden die Stärken des Teams herausgearbeitet. So soll man sich künftig bestmöglich ergänzen und die Aufgabenbereiche entsprechend zuteilen können.
In einem nächsten Schritt wurden die Ressourcen und das Profil des Jugendbüros unter die Lupe genommen. Mission des KJB ist es, junge Menschen auf ihrem Weg zu begleiten und sie bei der Entwicklung ihrer Persönlichkeit mit unterschiedlichen Angeboten zu unterstützen. Diese Angebote sollen neben der Spiritualität auch immer einen Bildungsanspruch haben. Gerade nach zwei Jahren mit Kontaktbeschränkungen ist man sich im KJB sicher, dass es aktuell einen erhöhten Bedarf an Gesprächen und Begleitung bei Jugendlichen gibt.
Der Kontakt zu den jungen Menschen soll künftig aktiv und aufsuchend gestaltet werden. So will man verstärkt im kompletten Dekanat präsent sein und niedrigschwellige Angebote schaffen – beispielsweise auch als zusätzlicher Akteur bei Pfarrfesten oder ähnlichen Veranstaltungen. Für Gruppenleiter:innen und Ehrenamtliche soll es wieder Stammtische zum gegenseitigen Austausch geben. Aber auch die sozialen Medien sollen verstärkt genutzt werden, um junge Menschen zu erreichen.
TdO sind weiterhin ein wichtiger und zentraler Schwerpunkt des KJB und sollen künftig noch stärker in das Gesamtkonzept des KJB eingebunden werden. Etwa 25 Schulklassen aus dem ganzen Landkreis haben sich für das nächste Schuljahr bereits für die dreitägigen Maßnahmen angemeldet. 2022/23 soll es am Schuljahresende ein weiterführendes freiwilliges Angebot für alle Teilnehmenden geben. Der Kontakt zu den Jugendlichen soll dadurch längerfristig aufrechterhalten werden, um sie bestenfalls für weitere Aktionen oder als Ehrenamtliche gewinnen zu können.
Auch die Arbeit des BDKJ (Bund der Deutschen Katholischen Jugend) war Thema der Klausur. Auch hier gestaltete sich in der Vergangenheit die Gewinnung von Ehrenamtlichen für das Kreisteam immer schwieriger. Häufig ist die Verbindlichkeit für das 2‑jährige Vorstandsamt abschreckend. Für die Zukunft möchte man deshalb verstärkt auf projektbezogene Arbeitsgruppen setzen. Jugendliche könnten sich dann beispielsweise bei der Durchführung einer Veranstaltung beteiligen, hätten darüber hinaus aber keine weiteren Verpflichtungen.
Bei all diesen Herausforderungen will das KJB aber kein „Einzelkämpfer“ sein, sondern möglichst viele Akteure einbinden. Neben der bereits guten Vernetzung mit den Pfarreien, Pfarrverbänden, Schulen und kirchlichen Jugendverbänden soll künftig auch die Zusammenarbeit mit Kreisjugendring und Kommunaler Jugendarbeit intensiviert werden. Ziel sei es schließlich, allen Jugendlichen im Landkreis die bestmögliche Begleitung durch ein breites Angebot aller Träger anzubieten.